Die mittelalterliche Stadtmauer Wiens wird erneuert.


Die Neubefestigung erfolgt in „italienischer Befestigungsmanier“, bei welcher sternförmig angeordnete Bastionen (wienerisch: „Basteien“) durch Wälle miteinander verbunden werden.
An der Stelle des heutigen Palais Coburg wird die Braunbastei – benannt nach dem ausführenden Ingenieur – errichtet.
1802 Graf Franz Koháry, ein vermögender ungarischer Adeliger, erwirbt Gebäude auf der Bastei.

1816
Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg,
Spross einer oberfränkischen Adelsfamilie, heiratet Maria Antonia Gabriele Koháry, die Tochter des Grafen Koháry. Nach dessen Tod geht das Haus in den Besitz der coburgischen Dynastie über.

Prinz Ferdinand, Kavalleriegeneral in der Kaiserlichen Österreichischen Armee, lässt auf der Braunbastei ein prächtiges Palais errichten. Der Entwurf dafür stammt von dem in Wien nahezu unbekannten Architekten Karl Schleps. Nach dem Tod Schleps’ wird der Bau von Baumeister Adolph Korompay durchgeführt.
Dem Umstand, dass das Palais noch vor Abriss der Wiener Befestigungsanlagen auf der Braunbastei erbaut wird ist es zu verdanken, dass – als in diesem Ausmaß einzigem Ort in Wien– noch große Teile der Renaissance-Befestigung, vor allem die Kasematten der ehemaligen Braunbastei, erhalten sind.
Die freistehenden Säulen des Mittelrisaliten des spätklassizistischen Palais tragen ihm im Wiener Volksmund den Namen „Spargelburg“ ein.
1851 die Johann Strauss werke
„Albion-Polka“ und „Windsor-Klänge“ (gewidmet der britischen Königin Viktoria und ihrem Gemahl Prinz Albert) werden im Palais Coburg uraufgeführt.
1852 August, zweiter Sohn Prinz Ferdinands,
und seine Frau Prinzessin Clementine von Orleans (Tochter des französischen Bürgerkönigs Louis Philipp), beziehen das nun fertige Palais in Wien.
Für das Paar werden die Prunkräume mit den Insignien des französischen Königshauses und des Hauses Sachsen-Coburg neu ausgestattet. Teile des Palais sind als Zinshaus adaptiert und vermietet.

Clementine v. Orleans
1857 Kaiser Franz Josef I.

1978 Die letzte Coburger Besitzerin, Prinzessin Sarah Aurelia,
verkauft das Palais an einen Realitätenmakler, der es zum Spekulationsobjekt macht.
1992 gelangt es in Besitz der Länderbank, bzw. der Zentralsparkasse.
1864
Die Fertigstellung der Figurenbekrönung auf dem Mittelrisaliten der Coburgbastei erfolgt.
1871
werden vor dem Palais die eingeschossigen Ausstellungsgebäude der Gartenbaugesellschaft errichtet.
1945-1955
Das Gebäude wird am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Artillerie- und Bombentreffer beschädigt. Nach dem Krieg sind russische Soldaten im Palais einquartiert.
1955-1997
Zwei Stockwerke sind an die Österreichischen Bundesbahnen als Büro-Räumlichkeiten vermietet.
1997
erwirbt die POK Pühringer Privatstiftung das Palais Coburg.
Zu diesem Zeitpunkt sind von dem einstmals prachtvollen Palais nur noch die Konturen und die Dekorteile der Fassaden sowie Teile der Stuckausstattung, desolate Wandbespannungen und Vergoldungen in den Prunkräumen erhalten.

November

Nach dreijähriger Planungs- und drei Jahren Umbauzeit erstrahlt das Palais in neuem Glanz und wird als